Aus einem 7 Jahre alten 3D Drucker lässt sich so einiges rausholen

Im Jahre 2017 bekam es mich und ich wollte unbedingt in die Welt des 3D Drucks einsteigen. So schaute ich mir Testberichte an und liebäugelte mit dem Anycubic i3 Mega, den ich dann recht schnell auf AliExpress bestellte. Für 350 $ war es ein recht günstiger Drucker, der auch recht einfach zusammen gebaut war.

Es reizte mich mehr aus dem Drucker rauszuholen, als es vom Hersteller gedacht war. So durchzog ich folgende Schritte beim Modding.

Als erstes nervte es mich immer die GCODE Dateien von einer SD Karte auf dem Drucker zu Laden. So schloss ich einen Raspberry Pi 3b an und steuerte ihn mittels OctoPrint an: Nun konnte ich mittels WLAN über eine Weboberfläche den Drucker steuern und überwachen (Dank einer WebCam, die auch an dem Pi angeschlossen wurde).

Um ihn vor Staub zu schützen baute ich während der Corona Pandemie ein Gehäuse aus OBS Platten, die ich mittels Stichsäge zugeschnitten und zusammengeschraubt habe. Als Tür dient eine Plexiglasplatte. Nebenbei dämmt das Gehäuse etwas die Druckgeräusche.

Nun wagte ich mich langsam an die Firmware ran. Bisher lief noch das die Hersteller Firmware auf dem Gerät. Durch Marlin konnte ich nun den Extruder um 180° drehen und die Drehrichtung in der Firmware einfach umstellen. Marlin brauchte auch ein paar neue Funktionen mit.

Durch Inspirationen von den Leuten des MakerPorts Stralsunds wechselte ich von Marlin auf Klipper und von OctoPrint auf Mainsail (beides zusammen als MainsailOS als Image zu haben): So übernimmt der Raspberry Pi nun die komplette Verarbeitung des 3D Models. Dabei musste ich jedoch die Eigenständigkeit des Druckers aufgeben (ohne Raspberry Pi ist er nun nicht mehr zugebrauchen). Auch das Touchdisplay war nun nutzlos und wurde ausgebaut.

Da ich im MakerPort die Vorzüge des Prusa Slicer kennengelernt habe wechselte ich dahin (davor nutzte ich Cura).

Um den Druck zu verbessern wage ich mich an das MK4 Upgrade . Die Teile lassen sich aus PLA und PETG drucken und werden dann mittels Schrauben zusammengesetzt. Zwei neue Lüfter wurden bestellt. Das Zusammenbauen dauerte länger als Gedacht. Das Ergebnis ist allerdings sehr überzeugend: Der Autor Martin Lehmenkühler hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Vor allem die Dokumentation ist auch für Anfänger sehr gut geschrieben.

Der orginal Extruder hatte oft das Problem, dass das Filament sich verklemmt hat. Vermutlich war die Walze schon recht abgenutzt oder der Druck der Feder hat mit der Zeit nachgelassen.

Ich entschloss mich auf den Orbiter V2 Extruder zu setzen und diesen auf den, Dank MK4 nun leichteren Druckkopf zu schrauben (Direct Extruder). Dafür passte ich das MK4 Teil an, so dass ich den Extruder direkt auf das Teil was den kleinen vorderen Lüfter aufnimmt schrauben konnte (mittels Einschmelzmuttern).

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